Wenn dein Zyklus starke Veränderungen bewirkt
Etwa 5,5% aller Frauen und Menschen mit Zyklus im
fruchtbaren Alter sind davon betroffen: Sie haben vor allem in der zweiten
Zyklushälfte mit Ängsten, Depressionen, Wesensveränderungen, Reizbarkeit,
Konzentrationsschwierigkeiten und Desinteresse zu kämpfen. Die Diagnose lässt
jedoch oft lange auf sich warten, denn nicht nur, dass die Krankheit schwer zu
bestimmen ist, die Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS) muss dafür auch
noch über zwei Menstruationszyklen nachverfolgt werden.
Symptome sind Quälerei
Für die Betroffenen sind die Symptome eine Quälerei. Neben
der depressiven Verstimmung, Nervosität, Müdigkeit und Antriebslosigkeit über
Veränderungen des Appetits wie Heißhungerattacken und Gefühle von Überwältigung
und Schlafstörungen bis hin zu körperlichen Symptomen wie empfindlichen
Brüsten, Gelenkschmerzen oder Aufgeblähtheit, kann alles dabei sein. Um die
Diagnose zu bekommen, müssen mindestens 5 dieser Symptome für mehr als zwei
Zyklen vorhanden sein.
Gehirn reagiert auf Anstieg von Hormonen
Die Ursachen von PMDS liegen im Gehirn, somit ist es keine psychologische sondern eine körperliche Erkrankung. Das Gehirn reagiert dabei stark negativ auf den Anstieg und Abfall von Progesteron und Östrogen, die in der zweiten Zyklushälfte stärker produziert werden.
Die Behandlung von PMDS fokussiert sich dabei vor allem auf
die Behandlung der Symptome. Entweder man unterdrückt den Eisprung mit der
Pille oder zeitlich begrenzten Antidepressiva. Diese Behandlung ist aber sehr
individuell und sollte einzeln mit der Ärztin oder dem Arzt besprochen werden.
Für Hilfe an Spezialisten und Vereine wenden
Da der Bereich noch so unerforscht ist, können dir manchmal Ärztinnen oder Ärzte auch nicht weiterhelfen. Am besten wendest du dich dann an Spezialisten. So gibt es beispielsweise den Verein PMDS-Hilfe oder lokale Anlaufstellen.
Milde Symptome, die eher PMS gleichen, können jedoch natürlich beeinflusst werden. Während bei einer ausgeprägten PMDS Sport eher nicht hilft und schwierig ist, kann bei leichteren Beschwerden Sport und gesunde Ernährung viel helfen. Psychotherapie und Entspannungsübungen können auch behilflich sein. Insbesondere die Psychotherapie wird von Verbänden empfohlen. Zwar ist die Krankheit keine psychische Erkrankung, doch die Belastungen und Auswirkungen können damit abgedämpft werden.