Wenn Mama plötzlich traurig ist
Nicht jede Mutti ist nach der Geburt des Kindes überglücklich. Nach der intensiven Zeit können die frischen Mamas weinen, es kann ihnen gleichgültig sein, aber sie können auch ängstlich, appetitlos und voller Selbstzweifel mit dem Neugeborenen starten. Auch zu invasiven Gedanken an Selbstverletzung oder dem Baby zu schaden, kann es kommen. Das alles sind Anzeichen für eine Wochenbettdepression. Und die ist gar nicht so selten, wie man denkt: Bis zu 15 von 100 Frauen bekommen in den ersten drei Monaten nach der Geburt eine Depression.
Babyblues vs. Wochenbettdepression
Die Wochenbettdepression unterscheidet sich dabei vom Babyblues. Der Babyblues ist ein Stimmungsabfall oder Stimmungsschwankungen in den Tagen nach der Geburt. Dann kannst du dich erschöpft, überfordert oder verängstigt fühlen. Vielen ist dann auch nach Weinen zumute. Der Unterschied ist, dass der Babyblues weniger schwerwiegend ist und nach zwei Wochen wieder vorbei sein kann.
Hier sollte angemerkt sein: Wenn du oder ein dir nahestehender Mensch sich in einer akuten Krise befinden, wende dich bitte an eine Ärztin, einen Arzt oder einen Psychotherapeuten, eine Psychotherapeutin. Die Telefonseelsorge erreichst du rund um die Uhr unter den kostenfreien Nummern 0800 1110111 oder 0800 1110222.
Mamas zur Seite stehen
Oftmals schämen sich die frischgebackenen Mamis für die Depression und ihre Gedanken. Darum können Partner oder Partnerinnen, Familienmitglieder, Freundinnen und Freunde besonders helfen und unterstützen. Angehörige der Betroffenen sollen sich zunächst über die Erkrankung informieren und dann verstehen, dass Depression eine Erkrankung ist. Alles was die Mutter macht, ist kein Zeichen von Lieblosigkeit oder Faulheit. Darum sollte die frischgebackene Mama nicht unter Druck gesetzt oder Schuld zugewiesen werden. Mit der Erkrankten können Angehörige sprechen und sagen, dass sie nicht alleine sind und sich nicht zu schämen braucht.
Am besten helfen Angehörige vor allem dabei, professionelle Hilfe zu bekommen. Sie können also Arzttermine vereinbaren oder nach einer geeigneten Psychotherapie suchen. Ansonsten hilft auch die Unterstützung bei Kinderbetreuung und Haushalt. Dabei können Angehörige genauso Beratung erhalten wie Betroffene. Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe hilft via der Rufnummer 0800 3344533.
Wochenbettdepression ist auf unterschiedliche Arten behandelbar. Sie lässt sich mittels Medikamenten oder verschiedenen Psychotherapien bekämpfen. Welche Behandlung sich für die jeweilige Mutti eignet, unterscheidet sich. Du solltest auf jeden Fall deine Ärztin oder deinen Arzt fragen.