Wenn Berührungen für Mama plötzlich zu viel sind
Egal ob Stillen, gemeinsam Schlafen, das Baby halten oder im Schoß sitzen – für Mütter ist es eine Herausforderung einen Augenblick für sich selbst zu finden. Das Stresst nicht nur mental, sondern auch körperlich.
Wenn dann in einem Moment alles zu viel wird und der Partner oder die Partnerin oder das Baby die Mutti an der falschen Stelle oder im falschen Moment berühren, kann dich das komplett fertig machen. Das kann sich wie Panik anfühlen, wenn dein Kind auf deinen Schoß will, wie Abstoßung, wenn dein:e Partner:in dich umarmen will oder aber auch wie genereller Unmut.
Zu viel körperliche Zuneigung an andere gegeben
Die gute Nachricht: Das ist vollkommen normal und passiert vielen Müttern. Das ist einfach dein Körper, der dir zeigt, du hast zu viel körperliche Liebe, Zuneigung und Komfort für andere gegeben. Das heißt nicht, dass du dein Kind, deine Kinder oder deine:n Partner:in weniger liebst. Dein Körper braucht einfach ein wenig Ruhe. Ein großes Problem ist jedoch, dass mit dem Gefühl immer auch ein großes Schuldgefühl einhergeht.
Raum für dich selbst fordern
Was du laut Psychologen in dieser Situation tun kannst: Zuerst solltest du verstehen und verinnerlichen, dass das was dir passiert normal ist und es auch anderen Müttern so ergeht. Du kannst auch die Schuld wahrnehmen, die du verspürst, wenn du eine negative Reaktion auf Berührungen hast. Mache dir klar: Das reflektiert nicht die Liebe, die du für deine Familie empfindest. Das ist eine normale Reaktion auf das Bedürfnis, Raum für dich selbst zu brauchen und körperliche Autonomität zu fordern. Das ist ein normales menschliches Bedürfnis.
Das kannst du in der Situation konkretes für dich tun
Kommuniziere deiner Partnerin oder deinem Partner, wie es dir geht. Sie können ihre Liebe dann in einer anderen Weise zeigen oder erhalten, beispielsweise durch Wörter der Zuneigung.
Setze tägliche Pausen für dich, weg von deiner Familie. Das kann zwar schwer sein, insbesondere für deine Kinder, ist aber notwendig. Es ist besser, wenn deine Kinder regelmäßige Pausen erwarten, als dass du dich bis zum Ende zwingst und dann zerbrichst.
Es ist total okay, deinen Kindern zu sagen, dass du ein wenig Raum brauchst. Du kannst ihnen sagen, dass du es liebst mit ihnen zusammen zu sitzen. Aber dass du ein wenig Raum um deinen Körper brauchst, während ihr beieinander sitzt. Das hilft nicht nur dir, deine Bedürfnisse durchzusetzen, sondern bringt auch deinen Kindern als Vorbild bei, wie sie körperliche Grenzen schaffen können.